Amazon schafft Hybrid Work ab

Sind die organisatorischen Maßnahmen von Amazon in Wirklichkeit versteckte Kündigungen?Sundry Photography – shutterstock.com



Auch drei Jahre, nachdem er Jeff Bezos an der Spitze abgelöst hat, ist Amazon-CEO Andy Jassy noch damit beschäftigt, Organisationsstruktur und Prozesse beim Onlineriesen Amazon auf Kurs zu bringen. In einem Memo an die Belegschaft kündigt er nun unter anderem ein Ende des in den vergangenen 15 Monaten gelebten Hybrid-Work- und Shared-Desk-Arbeitsmodells an.



„Vor der Pandemie war es nicht selbstverständlich, dass die Leute zwei Tage pro Woche remote arbeiten konnten und das wird auch in Zukunft so bleiben“, schreibt er. Demnach sollen alle Amazon-Mitarbeiter ab dem 2. Januar 2025 fünf Tage die Woche das Büro aufsuchen – abgesehen von Notfällen und bereits vom Senior Management genehmigten Ausnahmen.



„Wir haben festgestellt, dass es für unsere Teamkollegen einfacher ist, unsere Kultur zu lernen, zu modellieren, zu praktizieren und zu stärken; Zusammenarbeit, Brainstorming und Innovationen sind einfacher und effektiver; das Lehren und Lernen voneinander ist nahtloser; und die Teams sind in der Regel besser miteinander verbunden“, fügte Jassy als Erklärung an. „Wenn überhaupt, haben die letzten 15 Monate, in denen wir mindestens drei Tage pro Woche wieder im Büro waren, uns von dessen Vorteilen überzeugt.”




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Weniger Manager und flachere Hierarchien



Gleichzeitig kündigte der Amazon-CEO an, die Organisationsstruktur einzudampfen, um die Prozesse zu verschlanken. Dazu ist unter anderem geplant, das Verhältnis von Mitarbeitern zu Managern bis zum Ende des ersten Quartals 2025 um mindestens 15 Prozent zu erhöhen. „Durch weniger Manager werden Ebenen entfernt und Organisationen flacher als heute“, erklärte er. Jassy verwies in diesem Zusammenhang auf diverse Missstände, die damit beseitigt werden sollen, etwa:




Vorbesprechungen für Vorbesprechungen von Entscheidungsbesprechungen,



eine große Zahl von Managern, die das Gefühl haben, ein Thema überprüfen zu müssen, bevor es vorangeht, oder



Owner von Initiativen, die weniger das Gefühl haben, Empfehlungen aussprechen zu müssen, weil die Entscheidung anderswo getroffen wird.




„Die meisten Entscheidungen, die wir treffen, sind experimentell. Daher möchten wir, dass mehr unserer Teamkollegen das Gefühl haben, schnell vorankommen zu können, ohne unnötige Prozesse, Besprechungen, Mechanismen und Ebenen, die Mehraufwand verursachen und wertvolle Zeit verschwenden“, so der Amazon-CEO.



Jassy wies außerdem darauf hin, dass er nun eine „Bürokratie-Mailbox“ eingerichtet habe, in der Amazon-Mitarbeiter Beispiele für unnötige oder zu bürokratische Prozesse melden können. „Unternehmen brauchen Prozesse, um effektiv zu arbeiten, und Prozesse sind nicht gleichzusetzen mit Bürokratie, aber unnötige und übermäßige Prozesse oder Regeln sollten angeprangert und abgeschafft werden“, konstatiert er. „Ich werde diese E-Mails lesen und entsprechend handeln.“